Kurioses in Lasauvage

Die Schule wurde auf den Grundmauern des ersten Hochofens unseres Landes errichtet. Hier wurde ab 1561 Bohnerz verhüttet. Anfangs unseres Jahrhunderts war dieses Gebäude ein Hotel für die Gäste des Grafen von Saintignon.

   

Das Schloss

Das Schloss von Lasauvage, eigentlich ein größeres Hofgebäude, liegt hinter der Schule. Einst befanden sich darin die Feinschmieden der Schmelz und es diente zeitweise den Schmelzherren als Wohnung. Heute befienden sich in dem alten Schloss Sozialwohnungen so wie ein schönes Museum welches de Geschichte von Lasauvage und die der Galerie “Hondsbësch” in Niederkorn umrahmt.

       

Das Paradies

Anstelle der Gärten zwischen Schule und Fußballfeld befand sich in den vorigen Jahrhunderten ein französischer Garten mit herrlichen Statuen, Fontänen, Rosenbeeten und Obstbäumen, das ‚Paradies’. Im zweiten Weltkriegwurde der Garten zerstört. Heute hat die Naturschule Lasauvage ihr kleines Paradies, einen Schulgarten, hier eingerichtet.

 

Spielplatz und Schulhof befinden sich heute an der Stelle eines großen Weihers, welcher das Wasser zum Antrieb der Blasebälge und Schmiedehämmer lieferte.

Die Kirche

Sie wurde von einem Pariser Architekten nach dem Modell der Sainte Chapelle aus Paris gebaut. Die Heiligenbilder der Kirchenfenster tragen die Gesichter der Schmelzherren und ihrer Frauen.

Der Friedhof

Der Friedhof von Lasauvage befindet sich in Frankreich (gelbe Grenzsteine im Dorf beachten). Vor Jahren musste ein französischer Zöllner jedem Begräbnis beiwohnen.

     

Der Däuschsteen

Gegenüber der Kirche liegt ein gewaltiger Felsbrocken aus Quelltuff, ‚Pierre du Cron’, oder ‚Däuschsteen’, auch ‚Hexesteen’ genannt. Nach einer Legende begrub dieser Stein die Femme de Lasauvage bei lebendigem Leibe unter sich.

 

Die wilde Frau zu La Sauvage

Vor Errichtung des Hüttenwerkes zu La Sauvage, zu Ende des ersten Viertels des XVII. Jahrhunderts, war dieses romantische Tal unbewohnt und führte den Namen Val de la sauvage femme. Diesen Namen hatte es erhalten von einer wilden Frau, die ihre Wohnung in einer der Höhlungen des Felsens La Cronnière hatte. Nach der Überlieferung nährte sich die wilde Frau von rohem Fleische; ein dichtes Haupthaar, das sie umhüllte und bis zu den Füßen herabhing, diente ihr statt aller Kleidung. Ihre rot umränderten Augen, dicht an der Wurzel des Haupthaares, schienen glühende Kohlen zu sein. Aus ihrem über die Maßen breiten Munde ragten doppelte Zahnreihen hervor; ihre Stimme tönte wie unheimliches Eulengeschrei und ihre Finger waren mit scharfen Krallen bewaffnet, womit sie das im Laufe erjagte Wild oder die auf den Feldern erbeuteten Schafe zerriß.

Als die wilde Frau zum Sterben kam, soll sie in der Hölle keine Aufnahme gefunden haben, da man sie für das Weibchen eines wilden Tieres hielt. So war sie wieder zur Erde heraufzusteigen genötigt, zum Entsetzen der ganzen Umgegend, die sie nächtlich als schreckliches Gespenst durchstreifte, bis endlich ein frommer Einsiedler aus dem Walde Selomon den Geist der wilden Frau jenseits des Meeres bannte. Er tat es unter Anrufung des hl. Donatus und Unserer Lieben Frau zu Luxemburg, deren heilige Bilder zum Andenken an die wunderbare Befreiung in dem Felsen La Cronnière aufgestellt wurden.

Publications etc., VII, 42

Quelle: Nikolaus Gredt, Sagenschatz des Luxemburger Landes, Luxemburg 1883

Der Balcon

Eine zusammenhängende Häusergruppe am Ausgang des Dorfes in Richtung Differdingen war anfangs des 20. Jahrhunderts als Thermal-Badhotel errichtet  worden. Der Graf von Saintignon oder ‚Här vu Lonkech’ hatte bei einer Probebohrung nach Kohle in Longwy Thermalwasser erbohrt. Longwy sollte Bäderort werden und die erlauchten Kurgäste in Lasauvage Ruhe genießen. Leider starb das Projekt Bad Longwy mit Beginn des ersten Weltkrieges. Aus dem Luxushotel wurden Privatwohnungen.

Das Refugium

Gegenüber dem Balcon liegt ein Eckhaus (Nr.55), das im letzten Weltkrieg unserer großherzoglichen Familie als Refugium bei einem deutschen Überfall dienen sollte.

Abbau von Eisenerz

Bis zum Jahre 1877 wurde Eisenerz im Hochofen von Lasauvage geschmolzen, der mit Holzkohle befeuert wurde. Da Holzkohle gegenüber Steinkohle nicht konkurrenzfähig war und die Franzosen einen Eisenbahnanschluss zum Transport von Steinkohle nach Lasauvage verweigerten, wurde der Hochofen eingemottet. Bis 1978 wurde allerdings Eisenerz aus den Stollen von Lasauvage gefördert.

 

Der Graf Fernand de Saintignon

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